Pflege der Atemwege vermindert Infektionsrisiko
Wie Sie durch die tägliche Pflege Ihrer Atemwege einer Ansteckung vorbeugen und die Schwere einer möglichen Erkrankung deutlich abmildern.
Viel ist derzeit die Rede von hygienischen Maßnahmen zur Vorbeugung einer Ansteckung mit dem Corona-Virus. Der eigentliche Ort des infektiösen Geschehens findet dabei jedoch auffällig wenig Beachtung: die Atemwege.
Dabei bestehen gerade hier zahlreiche Möglichkeiten, einer viralen Infektion vorzubeugen bzw. den Verlauf einer Erkrankung deutlich abzumildern. Besonders für Atemwegspatienten mit Asthma oder COPD sind diese Maßnahmen heute sinnvoller denn je.
Pflege der Atemwege hat antivirale Wirkung
Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang die folgende Erkenntnis: Das Risiko einer Ansteckung erhöht sich mit der Zahl der Viren, die in unsere Atemwege eindringen. Diese Erkenntnis hält eine gute Nachricht bereit – denn auf die Virendosis können Sie selbst aktiv Einfluss nehmen. Die Pflege der Atemwege ist bei der Bekämpfung von Corona und Co. deshalb ein wichtiger Baustein. 1)
Natürlichen Schleimfluss unterstützen
Unsere Atemwege besitzen einen wirksamen Mechanismus zur Selbstreinigung: Wie auf einem Fließband transportiert die Schleimhaut unerwünschte Eindringlinge wie Staubpartikel oder Erreger über den Rachen oder die Nase wieder nach draußen.
Den natürlichen Schleimfluss in den Atemwegen können Sie unterstützen:
- Die regelmäßige Inhalation von Wasserdampf oder Kochsalzlösung über die Nase befeuchtet die Schleimhaut und verflüssigt festsitzendes Sekret in den oberen Atemwegen.
- Zur Befeuchtung der Nasenschleimhaut stehen zudem Nasenspülungen (sogenannte Nasenduschen) oder pflegende Sprays zur Verfügung.
- Auch für die unteren Atemwege ist das Inhalieren von Kochsalzlösung sinnvoll. Um die tiefer liegenden Bronchien zu erreichen, ist hierbei allerdings die Anwendung eines Inhalators nötig, der die Lösung zu kleinsten Tröpfchen vernebelt. 2)
Antivirale Wirkstoffe einsetzen
Viren – das gilt für Corona wie auch für Grippeviren – sind von einer Schutzhülle umgeben. Mithilfe von bestimmten Wirkstoffen können Sie diese Schutzhülle zerstören. In Seife oder Zahnpasta sind z. B. solche Wirkstoffe enthalten, aber auch Ingwer oder viele Mundspülungen haben einen antiviralen Effekt.
Regelmäßiges Gurgeln und das Trinken von Ingwertee sind also gute Möglichkeiten, um den Viren im Mund- und Rachenraum zu Leibe zu rücken.
Inhalation & Co.: Auch nach einer Ansteckung wirksam
Experten schätzen, dass sich in den kommenden Monaten etwa zwei Drittel der Bevölkerung hierzulande mit dem Coronavirus anstecken werden. Eine regelmäßige Pflege der Atemwege ist vor diesem Hintergrund eine gute Idee, um das Virus möglichst am Fortschreiten zu hindern. Denn die Zahl der eindringenden Viren ist auch für den weiteren Verlauf nach einer möglichen Ansteckung entscheidend: Je geringer die Virenzahl, desto milder die zu erwartenden Symptome. Die oben genannten Maßnahmen sind deshalb auch nach einer Infektion eine wirksame Gegenmaßnahme.
Quellen:
- Prof. Viola Vogel: Mit Atemwegspflege das Infektionsrisiko senken. (Beitrag auf der Homepage der ETH Zürich vom 13.03.2020)
- Lungenärzte im Netz: Einfaches Inhalieren kann Tröpfcheninfektion effektiv eindämmen. (10.01.2007)
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